Dekan Martin Adel wird am Samstag, 1. August um 16 Uhr in der Laurentiuskirche Altdorf von der Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern in sein Amt eingeführt. Durch die coronabedingten Einschränkungen allerdings nur im vorangemeldeten Kreis. Aber wie Adel erklärt, ist er ein ganz nahbarer Mensch, denn er bekennt: "Mein Herz schlägt für die Volkskirche".
"Ich freue mich auf meine Tätigkeit im Dekanat Altdorf sehr mit seiner langen evangelischen Tradition, den vielen Posaunenchören und den schönen Kirchen als in Stein gehauenen "Bekenntnissen des Glaubens", erklärte er kurz nach Bekanntgabe seiner Wahl. Gerne stelle er seine Erfahrung und Können zur Verfügung, um mit dem Pfarrkapitel und der großen Zahl an engagierten Ehrenamtlichen in den Gemeinden an einer Kirche für die Zukunft zu arbeiten. "Das gelingt nur im wertschätzenden Miteinander, wie wir es aktuell in der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg erleben", so Adel weiter.
Martin Adel: Viel Erfahrung mit Bauprojekten
Adel ist auch einer, der anpackt und gestaltet: Beispielsweise wurde unter seiner Federführung in St. Paul das alte, mittlerweile zu groß gewordene Gemeindehaus aufgegeben und ein neues gebaut, das nur noch etwa ein Drittel der Fläche des alten hat. "Durch die Verkleinerung sind wir als Gemeinde wieder wendiger geworden und unser Gemeindeleben hat sich vervielfacht", beschreibt Adel eines seiner Lieblingsprojekte der vergangenen Jahre. Das neue Gemeindehaus in St. Paul beherberge derzeit über 50 verschiedene Gruppen. Solche Erfahrungen von Zusammenarbeit im Kollegenkreis, über die Gemeinde hinaus mit anderen Gemeinden, ökumenisch und in der evangelischen Allianz, im Verbund mit dem Stadtteilbüro am Runden Tisch, der Tafel oder dem Fürther Freiwilligenzentrum nehme er mit in die neue Funktion als Dekan von Altdorf.
"Die Gemeinden dort haben eine lange evangelische Tradition und sind gleichzeitig bereit, sich den derzeitigen Herausforderungen unserer Kirche zu stellen. Der PuK-Prozess ist ja kein künstlicher, sondern erwächst aus den Veränderungen und Bedürfnissen unserer Zeit, auch für uns Pfarrer und das Auftreten unserer Gemeinden in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft", erklärt Adel, was ihn bereits am Anforderungsprofil der Stellenausschreibung dazu bewogen habe, sich auf das Amt bewerben. "Nun sollen wohl zwei Zusammenkommen, die sich gefunden haben", so Adel.
Dekan Adel: Hobbies sind Motorrad und Basteln
Die Reaktionen auf seine Wahl seien sehr ermutigend gewesen – sowohl in Fürth als auch in Altdorf. Auf der Webseite des Dekanats Altdorf verrät Martin Adel, dass er leidenschaftlicher Bastler sei, weshalb ein großer Pluspunkt der neuen Wohnung die Werkstatt unter der Garage sei. "Das Motorrad bläst den Kopf frei, und beim Sport schwitze ich so manchen Frust raus", meint er.
An die Fußballfans gerichtet, bezeichnet sich Adel als "eher durchschnittlich": Wenn er als ehemaliger Fürther einen grünen Pullover trage, sei das kein Bekenntnis, das gleiche gelte allerdings auch für sein Motorrad, eine rote BMW.
Aufgewachsen ist Martin Adel in Hainsfarth (Dekanat Oettingen) im Nördlinger Ries. Geprägt worden sei er bereits in jungen Jahren durch die Gemeindepfarrer Günter Schwimmbeck und Gerhard Schäfer und deren Jugendarbeit in der evangelischen Landjugend und die "großartige Kindergottesdienstarbeit der damaligen Zeit", wie er erklärt.
Werdegang von Pfarrer Martin Adel
Studiert hat Adel in München, Marburg und Erlangen und war nach dem Vikariat in Erlangen als Pfarrer in Dießen-Utting am Ammersee, in Hof und zuletzt seit 2008 als geschäftsführender Pfarrer der Fürther Südstadt-Kirchengemeinde St. Paul tätig, wo er am 21. Juni verabschiedet wurde. Er ist in zweiter Ehe mit einer Ärztin verheiratet und hat fünf erwachsene Kinder und drei Enkelkinder.
Adel war bereits Ende März von einem Wahlgremium aus Kirchenvorstand und Dekanatsausschuss auf Vorschlag des Landeskirchenrates als Pfarrer der Kirchengemeinde Altdorf-Eismannsberg in Verbindung mit der Dekansfunktion im Dekanatsbezirk Altdorf gewählt worden.
Das Dekanat Altdorf umfasst 13 Kirchengemeinden in elf Pfarreien mit rund 28 000
Gemeindegliedern. Martin Adel tritt die Nachfolge von Jörg Breu an, der vor kurzem sein neues Amt als Dekan in Regensburg angetreten hat.