"Unser Eindruck ist gerade, dass die Gesamtstimmung in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft allgemein eher schlecht ist", sagt Christiane Lehner. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit im Dekanat Fürth zuständig. Durch die Inflation und die hohen Energiepreise fühlen sich Menschen unter Druck gesetzt.

"Da kam uns die Idee, den Fokus auf Dinge zu legen, die trotzdem gut sind, die Freude machen."

Es gehe nicht darum, wegzuschauen, sondern sich nicht von negativen Nachrichten einlullen zu lassen.

So funktioniert die Aktion

Zwischen 26. September und 9. Oktober kann jede*r auf den Sozialen Medien unter dem Hashtag #Dankezettel etwas zeigen, wofür er oder sie dankbar ist. Auch offline kann man Post-Its kleben und draufschreiben, wofür man dankbar ist. Wie das genau aussehen soll, dazu gibt es keine Vorgaben, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Zusammenarbeit über die Dekanatsgrenzen hinweg

Die Öffentlichkeitsbeauftragten von sieben Dekanaten haben sich für diese Aktion zusammengetan. Während der Pandemie kam der Kontakt zwischen den Dekanaten Ansbach, Fürth, Nürnberg, Schwabach, Schweinfurt, Weiden und Würzburg zustande. Es reifte die Idee einer gemeinsamen Social Media Aktion, denn: "Auf Social Media denkt man nicht über Dekanatsgrenzen nach, das wäre ja unsinnig. Wir haben gemerkt, dass es uns guttut, wenn wir uns vernetzen und uns gegenseitig wahrnehmen.", sagt Lehner.

Instagram habe man deswegen als Plattform gewählt, weil es dort "lebendiger" sein. Während Corona entstand der Kanal des Dekanats Fürth. Unterstützung bekam Lehner von ihrem Sohn.

"Ich finde es super spannend, weil es da keine Grenzen mehr gibt, keine landeskirchlichen Grenzen, keine Städtegrenzen, keine Dekanatsgrenzen. Ich finde es super interessant festzustellen, was läuft evangelisch auf Instagram?"

50 Mal Danke

Um auf die Aktion aufmerksam zu machen, wurde auch ein kurzer Film gedreht. Dafür wurden 50 Post-Its mit Danke beschrieben und auf einen pinken Schirm geklebt. Ein Drehbuch gab es vorher keines, aber die Grundidee war klar:

"Ein Schirm hat was mit beschirmen zu tun. Dankbarkeit schirmt einen in gewisser Weise von diesen negativen Gedanken ab."

Dankbarkeit im Alltag

Die Aktion soll auch eine Einladung sein, im echten Leben öfter mal "Danke" zu sagen. Man kann die Post-Its natürlich auch an Orten verteilen, wo es Menschen direkt sehen können.

Christiane Lehner hat auch ein paar Ideen: "Man kann sie dann zum Beispiel an die Kirchentür kleben, an den Baum vor meiner Wohnung, auf die Schultasche meines Kindes oder in meinen eigenen Terminkalender. Und das erinnert mich dann vielleicht auch dran, dass es mir selber gut tut, mir und den anderen, die mir über den Weg laufen."