In Vorbereitung auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 (DEKT) in Nürnberg findet am Sonntag, den 13. Februar bundesweit der "KirchentagsSonntag" statt. Die Gottesdienste sollen laut DEKT "informieren, Lust machen und die Gemeinden einladen, den Kirchentag in ihre Fürbitte mit einzuschließen". Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird an diesem Tag um 9.30 Uhr in der Erlöserkirche in Cham predigen. In der Nürnberger St. Lorenzkirche wird der Gottesdienst um 10 Uhr mit Kirchentagspräsident Thomas de Maizière gefeiert.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" statt. Mehr als 2.000 Einzelveranstaltungen sollen sich zusätzlich zu Glaubensthemen der internationalen Politik sowie dem Zusammenleben von Menschen in Familie und Gesellschaft widmen. Seit 2007 wird jährlich der "KirchentagsSonntag" als Einstimmung auf den kommenden Kirchentag gefeiert.

Erste inhaltliche Schwerpunkte des Kirchentags festgelegt

Vergangenes Wochenende hat das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages erste Entscheidungen hinsichtlich der Ausgestaltung des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2023 in Nürnberg getroffen. Das teilt man in einer Pressemeldung mit.

Diskutiert worden seien unter anderem die Themen der rund 2.000 Einzelveranstaltungen. Inhaltliche Schwerpunkte sollen demnach die Klimakrise, die Gefährdung des gesellschaftlichen Miteinanders und die Zukunftswege der christlichen Kirchen sein.

Thomas de Maizière, Präsident des Kirchentages, habe die Losung "Jetzt ist die Zeit" (Mk 1,15) als Ausgangspunkt aller Programmüberlegungen hervorgehoben, heißt es weiter. De Maizière sprach von einer Zäsur, die derzeit viele erlebten:

"Die ökologische Krise wird das zentrale Thema der nächsten Jahrzehnte bleiben. Und die Corona-Pandemie rückt das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und Solidarität stärker in den Fokus. Sie scheint sogar an den Fundamenten unserer Demokratie zu rütteln. Jetzt ist die Zeit, in der wir all dies gemeinsam angehen müssen."

Bedford-Strohm: "Experimente wagen"

Die bayerische Landeskirche will in Nürnberg 2023 die Themen "Menschenrechte" und "Zukunft von Glaube & Kirche" in vielschichtigen Veranstaltungsformaten ausgestalten. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird dazu folgendermaßen zitiert:

"Als Kirche stehen wir vor vielen Herausforderungen. Der Kirchentag ist genau der richtige Ort, um in Zukunftswerkstätten zu diskutieren, Experimente zu wagen und mutig Kirche für die Zukunft zu denken."

Das Präsidium habe sich außerdem dafür ausgesprochen, den Kirchentag kontroverser zu gestalten. Kirchentagspräsident Thomas de Maizière betonte demnach: "Der Kirchentag will keine Meinungsblase sein, sondern eine Plattform zur kirchlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Das erfordert Mut." 

Neben der thematischen Schwerpunktsetzung sei auch festgelegt worden, dass bei der Besetzung der ehrenamtlichen Vorbereitungsgremien und der Podien auf Geschlechterparität und die Beteiligung junger Menschen zu achten sei: "Jede Veranstaltung wird von Frauen und Männern gleichstark geprägt und in jeder Debatte wird mindestens eine Person unter 30 Jahren ihre Perspektive einbringen", erklärte Stefanie Rentsch, Studienleiterin des Kirchentages. Der Kirchentag werde vielfältiger, gerechter und jünger.

 

 

Eine Übersicht zu weiteren Gottesdiensten zum KirchentagsSonntag finden Sie hier: kirchentag.de/kirchentagssonntag.

Heinrich Bedford-Strohm

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und war von 2014 bis 2021 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bedford-Strohm wurde 1960 in Memmingen geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA) und promovierte anschließend. Als Professor lehrte und lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. in Gießen, Bamberg, New York (USA) und Stellenbosch (Südafrika). Sein Vikariat absolvierte er in einer Kirchengemeinde in Heddesheim, als Pfarrer war er in Coburg tätig.