Zweieinhalb Monate nach der Bundestagswahl ist die neue Bundesregierung im Amt. 

Schon der Koalitionsvertrag zeigte in Sachen Kirchen und Glauben eine Akzentverschiebung der Ampel im Vergleich zur Großen Koalition. Doch wie sieht es mit den einzelnen Ministerinnen und Ministern aus? Wir haben uns die Mitglieder des neuen Bundeskabinetts angeschaut. Im achten Teil geht es um den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und sein Verhältnis zu Kirche und Glaube

Hubertus Heil ist engagierter evangelischer Christ

Hubertus Heil, Jahrgang 1972, bleibt wie im letzten Kabinett Merkel Arbeits- und Sozialminister. Der gebürtige Hildesheimer ist Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags und engagierter evangelischer Christ. Seinen Amtseid schwor er mit der Formel "So wahr mir Gott helfe".

Dass Kanzler Olaf Scholz vom Protestantismus geprägt sei und von christlich-jüdischen Werten, stehe für ihn außer Frage, hat Heil in einem Interview mit der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" betont. Scholz verkörpere "protestantisches Arbeitsethos" und die Begriffe "Verantwortung, Leidenschaft und Augenmaß" als Maßstab für Politik.

SPD-Werte basieren auf Bergpredigt

Das SPD-Thema "Würde der Arbeit" habe darüber hinaus mit dem Lukasevangelium zu tun: "Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert." Die Grundsätze der Bergpredigt seien auch die der SPD, ebenso wie das Thema "Bewahrung der Schöpfung":

"Uns geht es aber nicht darum, dass wir uns lediglich hehre Klimaziele setzen, sondern wie wir sie als Industrieland auch tatsächlich erreichen."

Protestantische Vorbilder

Zu seinen Vorbildern zählt Heil SPD-Politiker, die engagierte Protestanten waren: Erhard Eppler, Johannes Rau oder auch Helmut Schmidt. Heil ist mit einer Rechtsanwältin verheiratet und hat zwei Kinder im Schulalter (2012 und 2014 geboren).