Insgesamt 108 Synodale der evangelischen Kirche in Bayern treffen sich von 21. bis 25. November 2021 digital zur Herbsttagung.  Unsere Redaktion berichtet täglich live und aktuell von der Synode - alle Meldungen finden Sie in diesem Newsticker zur Landessynode 2021.

Die wichtigsten Artikel zur Landessynode

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Annkathrin Preidel
Synodalpräsidentin Annkathrin Preidel
Heinrich Bedford-Strohm
Patrick de La Lanne
Heinrich Bedford-Strohm

Die Synode geht mit Reisesegen von Bedford-Strohm zu Ende

Donnerstag, 25. November 2021, 13.15 Uhr: Nach dieser kontroversen Diskussion zum Abschluss geht die Synode zu Ende. Das Präsidium dankt allen, die die Tagung möglich gemacht haben. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm spricht den Reisesegen. 

Dringlicher Antrag zu weltweiter Impfgerechtigkeit angenommen

Donnerstag, 25. November 2021, 13.08 Uhr: Die Synode hat einen dringlichen Antrag zur weltweiten Impfgerechtigkeit angenommen. Zuvor wurde kontrovers über einen Passus der Eingabe diskutiert, der eine Prüfung der vorübergehende Aufhebung des Patents für impfstoffe forderte. Einige Synodale hatten Probleme damit und verwiesen auf das Recht am geistigen Eigentum. Andere widersprachen und verwiesen darauf, dass Deutschland eines der wenigen Länder sei, dass sich gegen eine zeitweise Aufhebung der Patente zur Bekämpfung der Pandemie sperre. Die USA und Frankreich etwa unterstützten diese Bemühungen. 

Synode lehnt Gewährung von Kredit an Schwanberg ab

Donnerstag, 25. November 2021, 12.28 Uhr: Die Synode hat eine Eingabe abgelehnt, das Geistliche Zentrum auf dem Schwanberg bei der Modernisierung finanziell mit Krediten zu unterstützen. Sie will allerdings bei der Frühjahrssynode 2022 eine Neubewertung des Schwanbergs vornehmen, die insbesondere der Bedeutung des Gästehauses als Ort spiritueller Begegnung berücksichtigt. Bis dahin soll der Landeskirchenrat einen Kriterienkatalog zur Bewertung von selbstständigen und nicht selbstständigen kirchlichen Tagungshäusern aufstellen.

Es geht dabei im Kern um einen Kredit über zwei Millionen Euro für die Sanierung der Küche und des Speisesaals des Geistlichen Zentrums, das aus der dortigen evangelischen Frauen-Communität Casteller Ring (CCR) hervorgegangen ist. Angesichts der knapper werdenden Finanzmittel und den Sparplänen der bayerischen Landeskirche kein einfaches Thema.

Insgesamt sind auf dem Schwanberg Investitionen von fünf Millionen Euro in vier Bauabschnitten nötig - das ist das Ergebnis eines Zukunftskonzepts, das von der Communität und dem Geistlichen Zentrum auch mit finanzieller Unterstützung der Landeskirche erstellt wurde. Der erste Bauabschnitt für Großküche und Speisesaal ist mit einem Volumen von 3,2 Millionen Euro der Größte. 500.000 Euro will der Schwanberg für diesen ersten Bauabschnitt selbst aufbringen, 700.000 Euro Kredit sollen bei der Hausbank aufgenommen werden - nötig seien dann noch zwei Millionen Euro.

Eingabe zur Ächtung von Atomwaffen knapp abgelehnt

Donnerstag, 25. November 2021, 11.23 Uhr: Die Synode hat eine Eingabe zur Ächtung von Atomwaffen mit dem Titel "Sicherheit neu denken" abgelehnt. Dafür stimmten 33, dagegen 46, 17 Synodale enthielten sich. Zuvor hatten mehrere Synodale ihre Bedenken geäußert und den Standpunkt vertreten, dass Atomwaffen zur Abschreckungsstrategie der NATO gehörten und damit der Sicherheit der Bevölkerung in Deutschland dienten.

Synode dankt Diakonie- und Kirchenbeschäftigten für Corona-Engagement

Donnerstag, 25. November 2021, 10.35 Uhr: Mit einem sogenannten Wort der Synode hat die bayerische Landessynode den Beschäftigten in Diakonie und Kirche "für ihren außerordentlichen Einsatz in der Corona-Pandemie" gedankt. Durch die Mitarbeitenden sei "Kirche nahe bei den Menschen, auch da, wo andere Abstand halten oder halten müssen", heißt es in dem am Donnerstag beschlossenen Wort der Synode. Mit initiiert hat das Wort der Diakoneo-Vorstandsvorsitzende Mathias Hartmann.

Hartmann, selbst berufenes Mitglied des Kirchenparlaments, erläuterte zusammen mit der Synodalen Lisa Huster bei der digitalen Herbsttagung in Geiselwind, weshalb dieses Wort der Synode wichtig ist. "Das Wort der Synode lenkt den Blick auf das, was Kirche und Diakonie für Menschen in der Corona-Pandemie getan haben und noch tun", betonte Hartmann. Es weise auf die Menschen hin, die in den vergangenen Monaten Herausragendes geleistet haben: "Die Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie."

Huster erläuterte, weit mehr als 100.000 Mitarbeitende in den diakonischen Einrichtungen und bei kirchlichen Trägern in Bayern leisteten "inzwischen seit über 20 Monaten einen unersetzlichen Beitrag zur Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie". Dies sei oft auch verbunden mit einem hohen Risiko für die eigene Gesundheit. Man schließe in den Dank auch "all jene Mitarbeitenden ein, die in anderen Einrichtungen und Organisationen Dienst leisten".

Das Wort der Synode beinhaltet jedoch nicht nur einen ausdrücklichen Dank an die Mitarbeitenden - es stellt auch Forderungen an "alle kirchlich, politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen im Sozial- und Gesundheitswesen". Diese sollten sich nun "mit Nachdruck für eine spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen" in den Gesundheits- und Sozialberufen einsetzen.

Haushalt angenommen

Donnerstag, 25. November 2021, 9.35 Uhr: Nach einer kurzen Unstimmigkeit über das Abstimmungsverfahren wird der von Finanzchef Patrick de la Lanne vorgelegte Haushalt verabschiedet. Heute ist der Tag der Entscheidungen: Im weiteren Verlauf wird über alle Vorlagen und Eingaben entschieden. 

Der Löwenanteil des Haushalts geht auch nächstes Jahr in die 1.530 bayerischen Kirchengemeinden. Für den "Pfarrdienst", also die Gehälter der Pfarrer*innen, und für das "Leben in den Gemeinden" sind 475,9 Millionen Euro vorgesehen, wie der kirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne erläuterte. Denn die Seelsorge und die Arbeit der Pfarrerpersonen sei eine Kernaufgabe für die Kirche, hatte de La Lanne bei der Vorstellung des Haushalts gesagt.

Schwester Grochowina

Ausschüsse berichten: Kirche steckt in einem Transformationsprozess

Mittwoch, 24. November 2021, 21.10 Uhr: Nach einer langen Sitzung endete gegen 21.30 Uhr der vierte Tag der Landessynode. Am Mittwoch wurden in den Ausschüssen die Vorlagen diskutiert. Abends berichteten die Ausschüsse von den Ergebnissen ihrer Beratungen im Plenum.

Schwester Grochowina vom ÖMD-Ausschuss erklärte, dass die Kirche in einem Transformationsprozess stecke. Diese Transformation gelinge besonders dann, wenn der Prozess mit Mut begangen werde. "Die Aufbruchsstimmung haben wir jedenfalls auf der Landessynode wahrgenommen", so Grochowina.

Vom Grundfragenausschuss-Vorsitzenden Christian Albrecht wurde auf ein zentrales Problem hingewiesen, das an der Diskussion um den Schwanberg deutlich werde. Die Vielfalt sei unverzichtbar für Kirche, andererseits befinde sich die Kirche in einer Situation, in der Aufgabe priorisiert und bewertet werden müssten. Beide Positionen seien richtig. Gleichwohl müssten die Synodalen lernen mit der "Unauflöslichkeit dieser Spannungen umzugehen", so Albrecht.

Mit einer Andacht von Pfarrer Michael Bammessel aus Nürnberg, dem Präsidenten des Diakonischen Werkes Bayern wurde die Abendsitzung beendet.

Am Donnerstag wird es um die verschiedenen Eingaben und Anträge gehen. Die Tagung beginnt dann um 9 Uhr und soll gegen 13 Uhr mit einem Reisesegen enden.

Interview mit Leiterin der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt

Mittwoch, 24. November 2021, 14.14 Uhr: Es gebe kein Thema, bei dem die Glaubwürdigkeit der Kirche mehr auf dem Spiel stehe, als sexualisierte Gewalt und Missbrauch, sagte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zur Eröffnung der Landessynode. "Sie hinterlässt bleibende Wunden. Sie belastet ein ganzes Leben." 

Barbara Pühl ist die Leiterin der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt. Wir haben mit ihr über den Stand der Aufklärung, die Wichtigkeit des Themas und die Einbindung Betroffener sowie deren Umfeld gesprochen. Hier geht's zum Interview.

Fortsetzung der öffentlichen Tagung ab 16 Uhr

Mittwoch, 24. November 2021, 9 Uhr: Heute Vormittag tagen die ständigen Ausschüsse der Landessynode in nicht-öffentlicher Sitzung. Am Nachmittag geht es dann ab 16 Uhr im Plenum weiter. Dann stehen die Fragestunde, Berichte, unter anderem von der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt, sowie die Behandlung der Vorlagen auf dem Programm.

Abendandacht mit Stefanie Schardien

Dienstag, 23. November 2021, 19.29 Uhr: Der zweite Tagungstag geht mit der Abendandacht zu Ende, die von Pfarrerin Stefanie Schardien aus Fürth gehalten wird. 

AG Jugend und Verantwortung: "Beteiligung junger Menschen kein Selbstzweck"

Dienstag, 23. November 2021, 19.15 Uhr: Oberkirchenrat Michael Martin hat bei der Vorstellung des Berichts der AG Jugend in Verantwortung ein vorläufiges Fazit der Bemühungen der Landeskirche gezogen, junge Menschen mehr einzubeziehen: "Beteiligung statt Quote".

"Die Beteiligung junger Menschen ist kein Selbstzweck", sagte Martin. Die AG gehe fest davon aus, dass alle Aufgaben und Themen von Kirche selbstverständlich auch die Themen und Aufgaben junger Menschen in der Kirche seien.

"Die Beteiligung junger Menschen ist ein elementares Mittel auf dem Weg zu einer generationengerechten Kirche."

Es sei nur logisch und konsequent, dass diejenigen Generationen, die mit den heute getroffenen Entscheidungen morgen leben müssen, maßgeblich inhaltliche, strukturelle und finanzielle Strategien mit erarbeiten. "Beteiligung ist aber mehr, als in Gremien vertreten zu sein", gab der Oberkirchenrat zu bedenken.

Öffentliche Kampagne für Religionsunterricht vorgestellt

Dienstag, 23. November 2021, 16.46 Uhr: Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, Henriette Kühne und Matthias Tilgner haben die neue Öffentlichkeits-Kampagne "RU 2026" für den Religionsunterricht vorgestellt. Kühne sagte in ihrem Redebeitrag, der Religionsunterricht sei kein Fach wie jedes andere. "Hauptfach Mensch", lautete ein griffiges Schlagwort. 

Die Kampagne soll bestehende Vorurteile gegenüber dem Religionsunterricht abbauen und so auch Menschen erreichen, die der Kirche kritisch gegenüberstehen. Allerdings fehlen momentan die finanziellen Mittel, um sie umzusetzen.

Oberkirchenrat Blumtritt erklärte zudem, es sei wichtig, einem der drängendsten Probleme, dem Personalmangel, entgegenzuwirken. Darum müsste sich zwar der Staat kümmern, doch zurücklehnen dürfe sich die Kirche da auf keinen Fall. Blumtritt betonte, wie wichtig es für die Kirche sei, junge Menschen über den Religionsunterricht zu erreichen.

Thomas de Maizière

Kirchentags-Präsident Thomas de Maizière mit Grußbotschaft

Dienstag, 23. November 2021, 16.10 Uhr: Der Präsident des kommenden Kirchentags, Thomas de Maizière, meldet sich mit einer Grußbotschaft per Video zu Wort. Er sendet warme Worte an die "so wichtige" Landeskirche und lässt Vorfreude auf den Kirchentag 2023 in Nürnberg erkennen. Im Anschluss wird ein Imagefilm für den Kirchentag gezeigt, der von den Synodalen mit viel Applaus bedacht wird. 

Oberkirchenrat Martin kündigt Zusammenarbeit mit Episkopalen an

Dienstag, 23. November 2021, 15.53 Uhr: Oberkirchenrat Michael Martin kündigt eine Zusammenarbeit mit der Episkopalen Kirche an. Ein theologischer Meilenstein sei die volle Kirchengemeinschaft mit der anglikanischen Kirche in den USA, The Episcopal Church (TEC), die im nächsten Jahr durch die kirchenleitenden Organe beider Kirchen beschlossen werden soll.

Auch in Bayern gebe es einige TEC-Gemeinden, die aus Gemeinden des US-Militärs hervorgegangen seien.

"Dadurch haben wir zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent mit einer episkopal verfassten Kirche mit historischer bischöflicher Sukzession volle Kirchengemeinschaft."

Die Regionalbischöfin berichtet aus dem Kirchenkreis Nürnberg

Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern berichtet aus Nürnberg

Dienstag, 23. November 2021, 15.08 Uhr: Die Mittagspause ist vorbei. Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern berichtet nun aus dem Kirchenkreis Nürnberg. Sie wagt dabei auch schon einen kleinen Ausblick auf den kommenden Kirchentag, der 2023 in Nürnberg stattfinden wird. 

Dessen Motto "Jetzt ist die Zeit" nimmt von Weyhern zum Anlass, die Tatkraft und Motivation der vielen Gemeindemitglieder lobend zu erwähnen und hervorzuheben. Es folgen nun die Berichte aus den einzelnen Abteilungen. 

Oberkirchenrat Hübner über 100 Jahre Kirchenverfassung: "Auf der Höhe der Zeit"

Dienstag, 23. November 2021, 12.50 Uhr: Oberkirchenrat Hans-Peter Hübner liefert zum hundertjährigen Jubiläum der bayerischen Kirchenverfassung einen Impulsvortrag und erklärt deren Aufbau und Funktionen. In letzter Zeit hatte es Stimmen gegeben, die Änderungen an der Verfassung gefordert hatten. Hübner hatte dem im Sonntagsblatt-Interview widersprochen. "Momentan sehe ich nicht den Zeitpunkt für eine umfassende Verfassungsreform", so sein Standpunkt. 

Auch vor der Synode erklärte er, es sei kein Veränderungsbedarf erkennbar. "Unsere Verfassung ist auf der Höhe der Zeit", sagte er. Er verwies unter anderem darauf, dass vom Theologen Reiner Anselm geforderte Neuerungen ohne eine Änderung der Verfassung umgesetzt werden könnten.

Sein Fazit:

"Unsere Kirchenverfassung ist in guter Verfassung!"

Es handelt sich übrigens sogar um ein Doppeljubiläum: Vor 100 Jahren, 1. Januar 1921, trat die Verfassung in Kraft. Am 20. November 1971, also vor 50 Jahren, wurde die neue Fassung verabschiedet. 1999 erfolgte eine weitere Neufassung. 

Hübners Co-Vortragende, Tanja Keller und Uwe Lesche, zeigten sich etwas skeptischer. Sie mahnten in ihren Beiträgen an, dass angesichts der großen Veränderungen, vor denen die Landeskirche stehe, auch Änderungen an der Kirchenverfassung nicht auszuschließen. Gut sei möglicherweise nicht gut genug, sagte Keller. 

Hans-Peter Hübner bei der Landessynode

PuK und MUT-Projekte vorgestellt

Dienstag, 23. November 2021, 10.30 Uhr: Eine Pop-Up-Kirche mit Events, ein Sozialzentrum für verschiedene Bevölkerungsgruppen und verschiedene Cafés gehören zu den innovativen Projekten, die im vergangenen Jahr in der bayerischen evangelischen Landeskirche entstanden sind. Auf der Synode wurde nun eine erste Bilanz gezogen. Mit der Projektförderung werden "neue Räume geschaffen und Energie, die bereits da ist, wird gestärkt und kanalisiert", erklärten Brigitta Bogner und Michael Wolf in ihrem Bericht.

Bogner und Wolf betonten, dass es "nicht nur unter dem Schirm der PuK-, Kasual- und MUT-Projekte" zukunftsweisende und innovative Ideen und Umsetzungen gibt. Aber das Besondere sei, dass diese keine "zufällig entstandenen" Einzelprojekte sind, sondern dass sie allesamt in den Rahmen des synodalen Reformprozesses "Profil und Konzentration" (PuK) eingebunden sind. Es gehe dabei eben nicht nur um eine finanzielle Projektförderung, sondern um eine Vernetzung dieser Projekte untereinander.

Eine Übersicht über die Projekte finden Sie hier

Partnerschaft mit schwedischer Diözese Skara soll verlängert werden

Dienstag, 23. November 2021, 9.36 Uhr: Eine Vorlage betrifft die Partnerschaft zwischen der Diözese von Skara in der Kirche von Schweden und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie soll bis 2027 verlängert werden. Der für Ökumene und Kirchliches Leben zuständige Oberkirchenrat Michael Martin hat für die Verlängerung geworben. Die Partnerschaft sei eine "echte Bereicherung", man könne vieles voneinander lernen, sagte Martin.

Martin berichtete von einem Austauschprogramm, das nun schon in der sechsten Runde läuft. Dabei besucht ein Team mit vier Hauptamtlichen aus verschiedenen Berufsgruppen aus einem bayerischen Dekanat ein Pastorat in Skara - und schaut dort seinem Partnerteam zehn Tage "über die Schulter", erläuterte Martin. Es gehe darum, gegenseitige Unterschiede beispielsweise in der Gemeindearbeit kennenzulernen, sich aber auch der Gemeinsamkeiten der beiden Kirchen bewusst zu werden.

Wir haben mit Urban Jorméus von der Diözese Skara über die Partnerschaft gesprochen

Brigitte Weber-Henzel gegen Verbeamtung – nicht aus finanziellen Gründen

Montag, 22. November 2021, 18.53 Uhr: Die Synodale Brigitte Weber-Henzel widerspricht. Sie ist dafür, Pfarrer*innen nicht mehr zu verbeamten, weil diese wirtschaftliche Sicherheit bis zum Tod die wenigsten hätten, die sonntags in die Kirche kämen. Sie sagte: "Es geht mir nicht um das Finanzielle, sondern wie groß der Abstand zu den Menschen ist, die wir erreichen wollen." Der erste Tagungstag endet mit der Abendandacht. 

Synodale bricht Lanze für Verbeamtung

Montag, 22. November 2021, 18.40 Uhr: Es läuft die Aussprache zum Haushalt. Eine Synodale bricht dabei eine Lanze für die Verbeamtung von Pfarrpersonen und ähnlichen Stellen. Aus finanzieller Sicht habe sie "volles Verständnis", dass das infrage gestellt werde. Das Thema liege in der Luft. Ihr Wunsch sei aber, das Thema nicht nur aus finanzieller Sicht zu diskutieren. "Es ist ein weitreichendes Thema." Da gehe es auch um die Frage, welche Auswirkung eine ausbleibende Verbeamtung auf das Berufsbild habe, oder auf die Bereitschaft zum Ortswechsel. Sie verwies auf Schulen, die jetzt schon Schwierigkeiten hätten, Lehrkräfte zu finden, wenn diese nicht mehr verbeamtet würden. 

Neuer Finanzchef der Landeskirche: Sparsamkeit trotz Überschuss

Montag, 22. November 2021, 15.30 Uhr: Wie immer bei den Herbsttagungen der bayerischen Landessynode geht es auch heuer ums Geld: Doch auch wenn die finanziellen Mittel mittelfristig weniger werden - für kommendes Jahr erwartet der neue landeskirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne gegenüber dem Corona-Jahr 2021 ein deutliches Plus bei den Kirchensteuereinnahmen. Trotz eines geplanten Überschusses von rund 35 Millionen Euro im Jahr 2022 stehen die Zeichen aber auf sparsames Haushalten.

Insgesamt erwartet de La Lanne fürs kommende Jahr Kirchensteuereinnahmen von 779 Millionen Euro, wie er am Montag auf einer Pressekonferenz am Rande der größtenteils digital tagenden Landessynode in Geiselwind erläuterte. Damit steigen die Kirchensteuern im Vergleich zu heuer um 51 Millionen Euro. Der Haushaltsentwurf für 2022 weist insgesamt Einnahmen von 962 Millionen Euro aus und Ausgaben von 927 Millionen Euro. Über den Entwurf wird die Synode diese Woche beschließen.

Trotz nötiger Sparmaßnahmen blieben die Finanzen für die 1.530 bayerischen Kirchengemeinden stabil, sagte der kirchliche Finanzchef. Die bisherige Höhe der "Schlüsselzuweisungen" sei bis 2024 für die Kirchengemeinden gesichert, erläuterte Joachim Pietzcker als Vorsitzender des synodalen Finanzausschusses. Den Löwenanteil der Ausgaben machen de La Lanne zufolge die Personalkosten aus: 52,5 Prozent aller Ausgaben flössen in Pfarrdienst und Leben in den Gemeinden.

Vorsitzender des Finanzausschuss: Kirche "früher als befürchtet" mit ausgeglichenem Haushalt

Montag, 22. November 2021, 14.00 Uhr: Die Landeskirche kommt offenbar früher als befürchtet wieder zu ausgeglichenen Kirchenfinanzen. Das berichtet der Vorsitzende des Finanzausschusses der Synode, Joachim Pietzcker. Die Corona-Pandemie und der von der Landeskirche aufgespannte Rettungsschirm hätten 2020 zu einem Minus von 66 Millionen Euro geführt, dieser Betrag verringere das Vermögen der Evangelischen Kirche dauerhaft.

"Der Haushalt 2021 sieht ein Minus von 33 Millionen Euro vor", kündigte Pietzcker an. Dem stehe aber gegenüber, dass der für 2022 vorgelegte Haushalt in den Erträgen um 35 Millionen Euro höher liege als in den Aufwendungen.

"Damit kann das Minus von 2021 ausgeglichen werden."

Ursache für diese positive Entwicklung sei, dass die Kirchensteuererträge nicht so stark zurückgingen, wie befürchtet. Allerdings lägen sie im Plan für 2022 mit 779 Millionen Euro noch 20 Millionen unter den Kirchensteuererträgen von 2019. Perspektivisch gehe die Landeskirche von einem Sinken der zur Verfügung stehenden Ressourcen von 30 Prozent bis 2030 aus.

Bedford-Strohm Landessynode Geiselwind

Bedford-Strohm verspricht erneut Weihnachtsgottesdienste in Präsenz

Montag,  22. November 2021, 14.11 Uhr: Trotz der aktuell hohen Corona-Infektionszahlen hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sein Versprechen vom vergangenen Jahr erneuert. "Jeder Mensch, der einen Weihnachtsgottesdienst feiern möchte, wird einen feiern können", sagte Bedford-Strohm am Montag bei einer Pressekonferenz am Rand der Herbsttagung der bayerischen Landessynode in Geiselwind. Der Theologe räumte allerdings ein, nicht mit dieser Pandemie-Entwicklung gerechnet zu haben:

"Ich hatte gehofft, dass Weihnachten im Jahr 2021 ein 'normales Weihnachten' werden wird."

Bedford-Strohm sagte, neben analogen Angeboten vor Ort würden auch digitale Formate wieder eine Rolle an Weihnachten spielen. Es werde "mehrere Möglichkeiten" geben: zum einen Gottesdienste mit 2G-Regel, also nur für Geimpfte und Genesene, zum anderen aber auch Gottesdienste, die auch für Nicht-Geimpfte offenstehen: "Entscheidend ist, dass alle einen Gottesdienst in Präsenz feiern können, die das möchten." Die Kirchen seien von Anfang an sehr verantwortungsbewusst mit der Pandemie umgegangen und hätten alles getan, um eine Virus-Ausbreitung in ihrem Bereich zu verhindern.

Landesbischof Bedford-Strohm: Sexualisierte Gewalt "hinterlässt bleibende Wunden"

Montag, 22. November 2021, 11.30 Uhr: Es gebe kein Thema, bei dem die Glaubwürdigkeit der Kirche mehr auf dem Spiel stehe, als sexualisierte Gewalt und Missbrauch, sagt Bedford-Strohm. "Sie hinterlässt bleibende Wunden. Sie belastet ein ganzes Leben." Er habe es bereits bei der EKD-Synode gesagt, dass er mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden sei. "Aber nicht als pauschale Selbstanklage." Bedford-Strohm forderte auf, die Aufklärung von Missbrauchsfällen weiter voranzutreiben. 

Bedford-Strohm spricht sich gegen Impfpflicht aus

Montag, 22. November 2021, 11.17 Uhr: In einer allgemeinen Impflicht sieht der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm als kein probates Mittel gegen die Corona-Pandemie. Dadurch könne die "viel zu große Gruppe" derer, die eine "ihren Körper betreffende Zwangsmaßnahme" ablehnen, dauerhaft von Staat und der Gesellschaft entfremdet werden, sagte der Bischof am Montag in Geiselwind in seinem traditionellen Bericht vor der hybrid tagenden evangelischen Landessynode.

Die durch eine allgemeine Impflicht intendierte Gefahrenabwehr müsse auf anderem Weg gelingen. Deshalb seien Freiheitsbeschränkungen legitim, die sich strikt am Risikopotential der einzelnen Menschen orientieren. "Denn wenn Ungeimpfte durch ihre Entscheidung ein vielfach größeres Risiko für andere bedeuten, müssen sie auch die dadurch notwendigen Freiheitbeschränkungen akzeptieren", erläuterte der Bischof.

Sterbenden Menschen müsse die Kirche auch in der Corona-Krise und trotz der Einschränkungen beistehen, betonte Bedford-Strohm. Denn im Gegensatz zu der "schrecklichen Dilemma-Situation" zu Beginn der Pandemie gebe es jetzt genug Schutzkleidung, weshalb Seelsorger nicht zur weiteren Ausbreitung des Vitus beitrügen: "Nie mehr dürfen die die Türen von Pflegeheimen oder Intensivstationen für Seelsorgende, die beim Sterben begleiten, verschlossen bleiben."

 

 
Preidel Synodale Pressekonferenz
Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel bei der Live-Video-Pressekonferenz der Landessynode in Geiselwind.

Preidel zu finanzieller Lage: "Viel Geld verhindert Kreativität"

Montag, 22. November 2021, 11.00 Uhr: Die bayerische Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel hat dazu aufgerufen, die finanziell knapper werdenden Mittel der Landeskirche auch als Chance zu begreifen. Vielleicht habe die Corona-Pandemie auch den Blick darauf verändert, was wirklich zählt, sagte Preidel am Montag in ihrer Ansprache vor dem hybrid tagenden Kirchenparlament in Geiselwind. "Viel Geld macht vieles einfacher", erläuterte Preidel: "Aber viel Geld verhindert auch Kreativität." Bei vollen Kassen erliege man vielleicht der Gefahr, nichts von dem, was Kirche alles biete, wertschätzen zu können.

Preidel betonte, an diesem Punkt könne die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern "ganz gewiss von den Partnerkirchen, die weniger haben als wir, lernen". Gerade in der Pandemie habe man ja auch gelernt, "dankbar zu sein für jede echte Begegnung" - oder andere Dinge, die einem zuvor immer als selbstverständlich erschienen. Gerade der "ökonomische Mangel" könne die Gedanken darauf lenken, "was wirklich zählt", sagte Preidel und ergänzte: Der Mensch lebe "nicht vom Brot allein", Gott habe noch immer dafür gesorgt, dass Menschen Zukunft haben, "sei die Gegenwart noch so dürftig".

Die Synode tagt seit Sonntagabend in hybrider Form: Während das Präsidium, die Vorsitzenden der Ausschüsse und einige Mitglieder des Landeskirchenrats im Event-Zentrum des Autohofs Strohofer in Geiselwind an der Autobahn 3 tagen, nimmt das Gros der mehr als 100 Kirchenparlamentarier digital teil. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen hatte das Präsidium erst vor wenigen Tagen die rein als Präsenzsitzung geplante Herbsttagung größtenteils ins Digitale verlagert. Im Zentrum der Tagung bis Donnerstag (25. November) stehen die Beratungen über den Haushalt für das Jahr 2022.

 

 
Finanzen Pressekonferenz Landessynode Bayern
Zoom-Pressekonferenz der bayerischen Landessynode.

Katholischer Erzbischof Schick: Ökumene zwischen den Kirchen weiter ausbauen

Montag, 22. November 2021, 10.55 Uhr: Der katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in einem Grußwort vor der evangelischen Landessynode eine Vertiefung der Ökumene zwischen den beiden Kirchen angeregt. Denn im Sinne einer "versöhnten Verschiedenheit" hätten die Christen der beiden Konfessionen einen gemeinsamen Wurzelgrund, sagte der Erzbischof am Montag in einem als Videobotschaft übertragenen Grußwort vor der digital in Geiselwind tagenden Landessynode.

Das gemeinsame Fundament von Katholiken und Protestanten seien das Evangelium Jesu Christi, die Taufe und die Gottes- und Nächstenliebe, sagte Schick. Es sei zwar in der Verkündigung und bei der ökumenischen Feier der Gottesdienste schon viel erreicht worden. Dennoch müsse auch weiterhin noch viel erreicht werden, etwa bei der Frage der Sakramente und der Anerkennung der theologischen Ämter in den beiden Kirchen.

Preidel würdigt verstorbenen DGB-Chef Jena: "Hinterlässt große Lücke"

Montag, 22. November 2021, 10.05 Uhr: Die bayerische Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel hat bei einem Totengedenken den verstorbenen Synodalen und bayerischen DGB-Chef Matthias Jena besonders gewürdigt. Mit dem Synodalen Jena habe man "einen herausragenden Menschen" verloren, sagte Preidel zum Beginn der Herbsttagung der Landessynode in Geiselwind. Jena war am 26. Juni an den Folgen einer Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) gestorben. Die schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems ist derzeit nicht heilbar, Symptome sind etwa Muskelschwund und Atemschwäche.

Preidel sagte, Jena war seit 2014 Synodaler und habe das bayerische Kirchenparlament "verlässlich begleitet" und das Profil der Synode mit seinem Expertenwissen vor allem im Ausschuss für Diakonie und Gesellschaft geschärft. Jena habe immer dann seine Stimme erhoben, wenn es Missstände in der Gesellschaft zu thematisieren gab, sein Wirken war geprägt von der evangelischen Sozialethik. Jena sei ein tiefgläubiger Mensch gewesen, für seinen Glauben habe die Kirchenmusik - vor allem die Musik von Bach - eine große Rolle gespielt: "Er hinterlässt eine große Lücke", erläuterte Preidel.

Matthias Jena war seit 2011 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bayern (DGB). Er engagierte sich mehr als 20 Jahre lang ehrenamtlich in der evangelischen Jugendarbeit, unter anderem von 1984 bis 1989 als Vorsitzender der Evangelischen Jugend München.

Landessynode bittet um Spende für die Kita Mühlberg

Sonntag, 21. November 2021, 19.09 Uhr: Die Landessynode bittet alle Mitfeiernden im Livestream um eine Spende für die Kita Mühlberg in der oberfränkischen Kirchengemeinde Selbitz, die von massiven Hochwasserschäden betroffen ist. Dort standen alle Räume im Untergeschoss unter Wasser.

Bankverbindung: VR Bank Bayreuth – Hof
Evangelische Kirchengemeinde Selbitz
IBAN: DE 49 7806 0896 0402 9180 99
Verwendungszweck: Renovierung Kindergarten Mühlberg / LS ELKB

 

Herbstsynode beginnt mit Gottesdienst

Sonntag, 21. November 2021, 18.56 Uhr: Mit einem live gestreamten Gottesdienst aus dem Event-Zentrum des Autohofs Strohofer in Geiselwind an der Autobahn 3 hat am Sonntagabend die Herbsttagung der bayerischen Landessynode. Eigentlich wollten die über 100 Kirchenparlamentarier von Sonntag bis Donnerstag (21. bis 25. November) dort in Präsenz tagen - wegen der hohen Corona-Infektionszahlen hatte das Präsidium erst vor wenigen Tagen umgeschwenkt und die Synodaltagung ins Digitale verlagert.

Der Theologische Referent der Landessynode, Kirchenrat Pfarrer Ralf Frisch, sagte in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst, glaubwürdige Christen müssten "die Komfortzone" ihrer "aufgeklärten Glaubensvorbehalte verlassen". Christen müssten "Mut zum Unglaublichen beweisen", denn Christen glaubten schließlich Unglaubliches. Wenn heutige Christen "so sehr erwachsen" geworden seien, dass sie sich "des Evangeliums der Kindes Gottes schämen", hätten Christen und Kirchen keine Zukunft.

Im Netz wurde erste Kritik laut - die Tonqualität des Gottesdienst-Streams scheint nicht jedem gefallen zu haben. 

In Geiselwind sind nur das Präsidium der Synode, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, einige Oberkirchenräte und andere Protagonisten zugegen. Dass das Präsidium die Tagung nicht wie bei den beiden letzten Synoden von München aus digital leiten wird, liegt auch daran, dass die möglichen Abstände im Event-Zentrum deutlich größer sind. Inhaltlich im Mittelpunkt der Beratungen steht der Haushalt für das kommende Jahr - und dessen Verabschiedung.

 

 

Programm und Ablauf der Landessynode

Sonntag, 21. November, 10.54 Uhr: Heute Abend beginnt die Landessynode mit einem Gottesdienst um 18 Uhr. Wir haben den Ablauf der Tagung in der Übersicht.

 

 

Sonntag: Eröffnungsgottesdienst
Montag: Bericht des Landesbischofs und Einbringung des Haushalts
Dienstag: Berichte und Einbringung von Vorlagen
Mittwoch: Vorlagen und Beratungen, Vorstellung von Zukunftsprojekten
Donnerstag: Beschlüsse und Segnung durch den Landesbischof

Landessynode startet Tagung am Sonntag – Haushalt im Mittelpunkt

Freitag, 19. November 2021, 12.19 Uhr: An diesem Sonntag (21. November) startet die Herbsttagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern - anders als noch vor wenigen Tagen geplant, nun doch größtenteils digital. Nur das Präsidium, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, einige Oberkirchenräte und andere Protagonisten werden in Geiselwind zugegen sein. Alle übrigen Synodalen werden an der Tagung per Videoschalte teilnehmen.

Ursprünglich war geplant, dass die mehr als 100 Kirchenparlamentarier vom 21. bis zum 25. November im Event-Zentrum des Autohofes Strohofer in Geiselwind direkt an der Autobahn A 3 persönlich zusammenkommen. Das aber lassen die hohen Corona-Infektionszahlen derzeit nicht mehr zu. Dass das Präsidium die Tagung nicht wie bei den beiden letzten Synoden von München aus digital leiten wird, liegt auch daran, dass die möglichen Abstände im Event-Zentrum größer sind.

Inhaltlich im Mittelpunkt der Beratungen steht der Haushalt für das kommende Jahr - und dessen Verabschiedung. Der Entwurf, der den Synodalen vorliegt, sieht Einnahmen von 962 Millionen Euro und Ausgaben von 927 Millionen Euro vor. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verlängerung der Partnerschaft zwischen der Diözese von Skara in der Kirche von Schweden und der Landeskirche bis ins Jahr 2027. Die Synode startet am Sonntag um 18 Uhr mit einem Gottesdienst aus Geiselwind.

Was ist die Landessynode eigentlich?

Dienstag, 16. November 2021, 11.30 Uhr: Von Sonntag bis Donnerstag kommen 108 Männer und Frauen aus Kirche, Politik und Gesellschaft für die Synode der bayerischen Landeskirche in einer Videokonferenz zusammen. Aber wer sind diese Kirchenvertreter*innen? Von wem werden sie gewählt? Und was sind ihre Aufgaben? Hier finden Sie alle Antworten.

Landessynode tagt nun doch digital

Dienstag, 16. November 2021, 9.04 Uhr:  Trotz einer nahezu hundertprozentigen Impfquote unter den Teilnehmenden und hohen Sicherheitsvorkehrungen hat sich die bayerische Landessynode entschlossen, ihre Herbsttagung Ende November nun doch digital abzuhalten. "Schweren Herzens haben wir nach Rücksprache mit den Mitgliedern der Landessynode eine bittere Entscheidung getroffen", erklärte das Präsidium der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel und die Vizepräsidenten Walter Schnell und Hans Stiegler, am Dienstag. Die Tagung vom 21. bis 25. November werde im digitalen Raum stattfinden, nur ein Kernteam soll vor Ort sein.

Ursprünglich war geplant, dass die mehr als 100 Kirchenparlamentarier im Event-Zentrum des Autohofes Strohofer in Geiselwind direkt an der Autobahn A 3 persönlich zusammenkommen. Noch vergangene Woche hatte das Präsidium an einer Präsenzveranstaltung festgehalten. Nun lege sich die Corona-Pandemie in den dunkelsten Tagen des Jahres von neuem mit großem Gewicht auf die Seele der Kirche und der Gesellschaft, teilte es am heutigen Dienstag mit. Trotz einer nahezu hundertprozentigen Impfquote unter den Teilnehmenden und hoher Sicherheitsvorkehrungen wolle man es daher nicht wagen, sich in Präsenz zu treffen.

Stündlich erreichten die Menschen neue Hiobsbotschaften, so das Präsidium weiter. Auch sie seien "eine Art Virus": Sie schlüpften ins Bewusstsein, untergrüben das Vertrauen in medizinische Möglichkeiten und fräßen Zuversicht und Gottvertrauen an. "Sie stellen uns vor die Frage, was uns trägt, wenn unsere eigenen Absicherungen an ihre Grenzen kommen", schreiben Preidel, Schnell und Stiegler. Daher sei dem Präsidium vor allem ein Signal wichtig: "Mag es auch keine absolute Sicherheit vor einer Erkrankung an dem Virus geben, so leben wir doch aus der Gewissheit heraus, dass Gott auch in dieser Zeit unser Heiland ist." Niemand, an dessen Leib und Seele das Virus rüttle, sei allein oder verloren. Wenn es etwas gebe, das Kirche den Menschen nun zu sagen habe, dann das: "Wir sind nicht in der Hand des Coronavirus, sondern in der Hand Gottes", teilte die Landeskirche mit.

Zuletzt hatte auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre Synode ins Digitale verlegt. Der Ablauf der bayerischen digitalen Synode bleibe im Wesentlichen gleich, hieß es weiter. Im Zentrum der Beratungen steht der Haushalt für nächstes Jahr - und dessen Verabschiedung. Der Entwurf, der den Synodalen vorliegt, sieht Einnahmen von 962 Millionen Euro und Ausgaben von 927 Millionen Euro vor. Weiterer wichtiger Punkt ist die Verlängerung der Partnerschaft zwischen der Diözese von Skara in der Kirche von Schweden und der bayerischen Landeskirche bis ins Jahr 2027.

Themen der Landessynode 2021

  • Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Beratungen über den Haushalt, der für das kommende Jahr beschlossen werden muss. Der Entwurf für den Haushalt 2022 sieht Einnahmen in Höhe von 962 Millionen Euro vor. Ihnen stehen Ausgaben in Höhe von 927 Millionen Euro gegenüber. Mit einem Jahresüberschuss von 35 Millionen Euro liegt ein ausgeglichener Haushalt vor.
  • Die Partnerschaft mit der Diözese von Skara in der Kirche von Schweden soll verlängert werden. Die bayerische Landeskirche und die schwedische Kirche pflegen schon seit 2004 engeren Kontakt. Nun soll der Partnerschaftsvertrag bis zum Jahr 2027 verlängert werden.
  • Traditionell diskutiert die Landessynode auch verschiedene Eingaben und Anträge. In diesem Jahr geht es unter anderem um eine Veränderung der Arbeitsverhältnisse innerhalb der Landeskirche. So sollen junge Pfarrer*innen in Ausbildung künftig auch die Möglichkeit erhalten, eine Pflichtversicherung in einer gesetzlichen Krankenversicherung abzuschließen. Außerdem soll der Übertritt zwischen Konfessionen erleichtert werden - unter anderem geht es hier um die Evangelisch-Methodistische Kirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche.

 

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Tagesordnung der Landessynode 2021 in Geiselwind

  • Sonntag, 21. November 2021 : Eröffnungsgottesdienst mit Predigt von Professor Ralf Frisch.
  • Montag, 22. November 2021: Plenumssitzung. Bericht des Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm, Einbringung des Haushaltes.
  • Dienstag, 23. November 2021: Berichte und Einbringung der Vorlagen.
  • Mittwoch, 24. November 2021: Vorlagen und Beratungen. Unter anderem werden Zukunftsprojekte aus dem Programm "Profil und Konzentration" vorgestellt.
  • Donnerstag, 25. November 2021: Beschlussfassungen über die Vorlagen, Anträge und Eingaben. Die Synode endet gegen Mittag mit dem Segen des Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm.

 

Was ist die Landessynode überhaupt?

Das griechische Wort Synode bedeutet "gemeinsamer Weg" und "Versammlung zur Beratung". Das evangelische Kirchenparlament, das zweimal im Jahr in unterschiedlichen bayerischen Städten zusammenkommt, bestimmt den Kurs der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Die Synodalen, in der Mehrzahl Laien, entscheiden über Personalfragen, den Haushalt und wählen den Landesbischof. Während die Herbsttagungen vor allem den kirchlichen Finanzen gewidmet sind, beschäftigt sich die Frühjahrstagung der Synode mit inhaltlichen Fragen. (Eine ausführliche Erklärung lesen Sie hier.)

 

Termine der Tagungen der bayerischen Landessynode 2022:

Die Termine für die Landessynode im Jahr 2022 sind wie folgt:
Frühjahrstagung:  27. bis 31. März  2022 in Bad Kissingen. Der  Ausschusstag ist am 19. März 2022.
Herbsttagung: 20. bis 23. November 2022 voraussichtlich in Amberg. Der Ausschusstag ist am 12. November 2022.

 

Kurzinterviews mit evangelischen Synodalen aus Bayern

Wer sind die Menschen hinter der bayerischen evangelischen Landessynode? In unseren Kurzinterviews stellen wir die Synodalen vor - und erfahren, was sie vorhaben und verändern möchten in der bayerischen Landeskirche. Hier geht es zu den Porträts und Kurzinterviews.

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